Welche Fremdsprachen sind eurer Meinung nach wichtig in der Zukunft?

[Matthias86]

Kann ich jetzt von meiner Arbeit hier, von den Aufenthalten in 4 russischen Städten und Besuchen von einer Uni hier letzten Sommer her nicht bestätigen. Probleme gibt es natürlich, aber keine gewaltigen.
Was genau sprichst du an, dass du Russland rausnehmen würdest?

Markus hat es bereits angesprochen. Nicht die Menschen sind das Problem, ganz im Gegenteil: ich glaube sogar, dass die Russen bzw. Osteuropäer im Allgemeinen teilweise arbeitssamer und ehrgezeiger als wir sind. Das Problem ist "das System", in dem sie stecken.

- halbdemokratisches System mit Medwedew und Putin im Vordergrund und im Hintergrund die Oligarchen, die die Strippen ziehen. Dazu kommt die grassierende Korruption. Das alles vernichtet sehr viele Ressourcen
- Freiheit der Unternehmer ist begrenzt, wenn man sich nicht den Regeln des "Regimes" fügt, ist es mit der Unternehmerkarriere aus (siehe Chodorkowski). Das ist natürlich auch ein Signal für ausländische Unternehmen, die sich aufgrund dieser Unsicherheit mit Investitionen in Russland zurückhalten werden
- extreme Abhängigkeit der russischen Wirtschaft vom Erdöl/Erdgas. Wenn die Erdölpreise nicht so hoch sind, geht es der russischen Wirtschaft gleich weniger gut.
- schwere demographische Krise aufgrund niedriger Geburtenrate (die russische Bevölkerungszahl nimmt trotz Einwanderung ab)
- Lebenserwartung der russischen Männer 61,4 Jahren (laut Wikipedia), ich habe auch andere Quellen mit 57 Jahren gefunden. Einerseits gut für das Pensionssystem, andererseits Rückgang der erwerbsfähigen Zeit. Grund dafür ist natürlich der weit verbreitete Alkoholkonsum.

Daneben gibt es sicherlich noch andere Gründe, aber das waren die Hauptgründe, die mich zu diesem Urteil bewogen haben.

[Pitne_For]

Das was du aufzählst ist insofern nicht falsch, aber es ist im Vergleich zu anderen BRIC Staaten oder arabischen Ländern sogar noch weit weniger schlimm. Ich kenn aus China und Inden Geschichten von Praktikanten, die halten mich von den beiden Ländern fern.

Um zum Thema beizutragen, ich habe, wie gesagt, Russisch gewählt und bin heute sehr froh um diese Entscheidung. Mein Praktikum ist sehr gut, die Umgebung toll, ich bin auch in St. Petersburg, das eine Mischung aus Wien und Venedig ist. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich gefragt bin aufgrund meiner Sprachen Deutsch, Englisch und Russisch. Ich muss mich hier nicht wie in Österreich stark abheben, da es für mich als Österreichischer Student kaum Konkurrenz gibt.

Ich glaube jedoch, es kann keinem schaden Russisch, Hindi, Chinesisch oder Portugiesisch zu lernen, aber als Ausgangspunkt SoWi Innsbruck ganz klar Russisch. Die Russische Sprache wird als eigenes Studium und als Wirtschaftssprache für IWW angeboten.

[I_am_the_Highway]

Da ich momentan ebenfalls seit geraumer zeit in "piter" bin kann ich ausnahmsweiße lukas zustimmen. ich bin zwar froh, dass ich schon früh die gelegenheit hatte russisch zu lernen, halte aber andere sprachen für ein wenig wichtiger. was matthias über oligarchen sagt ist falsch, putin hat nach seiner machtübernahme 1999 alle oligarchen, die ihm etwas anschaffen wollten abgesägt. boris berzowskij, der mann der in an die macht gebracht hat und einer der reichsten männer russlands war und dem der größte tv sender Kanal 1 gehörte lebt heute relativ bescheiden im brittsichen exil. chodorwskij sitzt im knast und abramovitsch tut gut daran sich der politik fern zu halten. die einzigen die putin irgendwann mal etwas sagen wollten waren die jelzin-familie und die halten auch besser dicht, sonst kehrt putin die mabetex-affäre wieder neu auf. der einzige der putin etwas zu sagen hat ist putin (oder seine frau vielleicht). er herrscht wie ein monarch udn hat die zügel fest in der hand. das einzige problem russlands ist seine rohstoffabhängigkeit, aber trifft das nicht auf uns zu?

[Matthias86]

was matthias über oligarchen sagt ist falsch, putin hat nach seiner machtübernahme 1999 alle oligarchen, die ihm etwas anschaffen wollten abgesägt. boris berzowskij, der mann der in an die macht gebracht hat und einer der reichsten männer russlands war und dem der größte tv sender Kanal 1 gehörte lebt heute relativ bescheiden im brittsichen exil. chodorwskij sitzt im knast und abramovitsch tut gut daran sich der politik fern zu halten.

Der zweite Teil deiner Aussage fehlt noch: und die Oligarchen, die sich Putin fügten, konnten munter weiter machen (Deripaska u. a.). Und dass Unternehmer, die mit der Politik Putins nicht einverstanden sind, die Justiz auf den Hals gehetzt bekommen, ist keine reife demokratische Leistung.

Hier geht es aber um Fremdsprachen und nicht um Russlands Oligarchen. Sollte es aber Diskussionsbedarf über die russischen Oligarchen geben, dann gerne in einem neuen Thread im Politik & Recht-Forum.

[I_am_the_Highway]

was solls in europa rennen einem die gewerkschaften die türen ein, in russland ists halt die regierung. der trade-off spricht dennoch für russland...

ein weiterer grund warum russisch nicht meine nr. 1 ist. es ist schlichtweg schwer zu lernen und man muss es anders lernen als romanische sprachen z.b. (stichworte: aspekte, 6er-kasussystem, belebtheit, namensbildung)

[Pitne_For]

Keine Sorge, es ist weder eine besonders schwere Sprache, noch ist Russland ein gefährliches Land.

Der OP ist Politik und Germanistik Student, er könnte z.B. sich als Journalist, Korrespondent oder Experte für bestimmte Bereiche hervortun. Als Student in Innsbruck ist das beste Angebot für BRIK-Länder eben Russisch. Der weitere Vorteil ist die Nähe und die Enge der Beziehung. Arabisch lernen und auf Nordafrikanische Länder konzentrieren find ich idiotisch, zudem ist das Arabisch Angebot in Innsbruck ebenso kaum gegeben. Es gibt lediglich ISI-Kurse und die reichen nun mal sicher nicht aus.

Vielleicht könnte OP in die Medienkorrespondenz gehen dann mehr normale Berichte über Russland schreiben. Denn in Österreich erfährt man von Medien, wenn überhaupt mal etwas über Russland kommt, generell negatives oder frisch gleich Horrorgeschichten.

[sekhmet]

mal ne wirklich sinnfreie umfrage^^

die wichtigkeit der fremdsprachen wird sich nicht plötzlich ändern sondern mit sicherheit noch jahrzehntelang konstant bleiben (zum. was den europäischen wirtschaftsraum angeht)...

eher wäre noch "was sind die wichtigsten Fremdsprachen (nach Englisch)" sinnvoll, aber auch das recht subjektiv und hängt sehr stark davon ab in welchen wirtschaftsräumen man gedenkt zu arbeiten; wenn man international unterwegs ist gibt es sowiso keine beste oder sinnvollste wirtschaftssprache...